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Aufnahme von Gottes Wort

Aktualisiert: 26. Feb. 2022

Als Christen wissen wir, dass das Bibel lesen irgendwie dazu gehört, aber machen wir es nur, weil wir es müssen? Machen wir es überhaupt?



Warum eigentlich Bibel lesen?

Ich DARF Gottes Wort lesen!

Das bedeutet, ich darf Gott besser kennenlernen. Gott möchte mit mir eine Beziehung haben. Der allmächtige, heilige Schöpfer dieser Erde erlaubt mir jeder Zeit Sein Wort zu lesen. Ich darf erfahren, was Er mir zu sagen hat. Er möchte mir helfen in diesem Leben besser zurecht zu kommen, denn Er ist es, der die Bücher der Bibel als Gebrauchsanweisung und Wegweisung für dieses Leben hat aufschreiben lassen. Ich darf Gottes Wort lesen. Das ist gar nicht so selbstverständlich, wie wir das vielleicht meinen. Wer bin ich, dass ich dieses heilige Buch öffnen und daraus lernen darf? Und doch ist das das große Privileg, das uns Gott uns gibt.


Ich KANN Gottes Wort lesen!

Das bedeutet, ich habe eine Bibel und ich kann lesen. Was für eine Vorrecht das ist! Nicht nur, dass es immer noch unerreichte Menschen gibt, Analphabeten, Blinde, usw. sondern auch wie einfach wir es im Vergleich zu den Christen vor unser Zeit haben. Wir können für uns persönlich eine eigene Bibel in unserer Sprache besitzen und lesen und müssen nicht erst in den Tempel gehen und warten, bis uns jemand etwas von einer Schriftrolle vorliest. Auch sind wir nicht in Gefangenschaft oder leben in einem Land, in dem das Lesen der Bibel verboten ist. Ich gehöre zu den „Auserwählten“ dieser Weltgeschichte, die die Freiheit, die Möglichkeit und die Fähigkeit besitzen, die Bibel zu lesen!

Ich MUSS Gottes Wort lesen!

Ich muss essen und trinken, wenn ich leben möchte. Ich muss mich gesund ernähren und mich ausreichend bewegen, wenn ich gewisse Krankheiten vermeiden möchte. Ich muss vielen sozialen Zwängen nachkommen, wenn andere auf mich oder meine Hilfe angewiesen sind. Ich muss Arbeiten, wenn ich Geld haben möchte. Ich muss lernen und üben, wenn ich mich verbessern möchte. Es gibt also einen Haufen an Dingen, die wir irgendwann und irgendwie tun müssen. Doch lassen wir manchmal außer Acht, dass es auch geistliches Müssen gibt: Ich muss Jesu Worte gehört haben, wenn der Heilige Geist mich zur Tröstung oder Zurechtweisung daran erinnern soll. (Joh 14,26) Ich muss Gottes Worte hören, wenn ich Glauben haben möchte (Röm. 10:14). Ich muss mich Gottes Wort aussetzen, wenn es mir den Weg leuchten soll (Psalm 119:105). Ich muss Gottes Wort wissen und tun, wenn ich ein heiliges Leben führen möchte (Psalm 119:9)

Welchen Zwängen gebe ich nun die höchste Priorität in meinem Leben? Denen, die mir als sozialem Wesen von Menschen auferlegt sind? Den natürlichen Zwängen wie Essen, Schlafen, Bewegung? Den Zwängen meiner Verantwortung in Familie und Beruf? Das Gute kann der Feind des Besten sein. Und bemerkenswerter Weise sind wir schnell darin, dem treuen Nachkommen der „fleischlichen“ und „physischen“ Zwänge eine höhere Priorität einzuräumen, als den geistlichen.

Ich MÖCHTE Gottes Wort lesen!

Kennst du das Gefühl einen Menschen so toll zu finden, dass du ständig mit dieser Person Zeit verbringen möchtest? Vielleicht ist die Person besonders intelligent, liebevoll, ermutigend, weise, lustig, …? Wie vielen Menschen hat Gott schon beim Lesen der Bibel das Herz berührt und dann auch noch verändert? Wie oft hat Er Mut zugesprochen in harten Zeiten oder Weisung geschenkt in schwierigen Entscheidungen? Wenn ich daran denke, was ich dahingehend von anderen weiß und wie oft ich es in meinem eigenen Leben schon erlebt habe, dann möchte ich wirklich Gottes Wort lesen! Ich spüre ein inneres Verlangen danach, wieder einmal die Bibel aufzuschlagen und mit Gott in den Dialog zu treten.


Ich SOLL Gottes Wort lesen.

Erinnert ihr euch an Situationen, in denen ihr einen guten Rat angenommen habt, obwohl ihr innerlich zögerlich wart, um dann im Nachhinein zu merken: Gut das ich es getan habe?

So verhält es sich mit allen Geboten, die uns Gott gibt. Wir verstehen oft nicht die Gründe, aber wir können Ihm vertrauen, dass Er als der Schöpfer des Lebens weiß, warum Er sie uns manches aufträgt und anders verbietet. An alle Verpflichtungen und Gebote sind selbstverständlich immer auch Verheißungen geknüpft, doch hat das erst einmal nichts zu sagen. Ich bin ein Jünger Jesu - also der Wortbedeutung nach ein Schüler/ eine Schülerin Jesu. Mein Lehrer hat es mir vorgelebt und auch mir aufgetragen, die Schriften zu kennen und deshalb soll ich sie lesen.

Ich WILL Gottes Wort lesen!

Wie oft habe ich den aufrichtigen Willen Gottes Wort zu lesen und versage trotzdem in der Umsetzung? Keine Zeit, schon wieder eingeschlafen, das Interesse an anderen Dingen zu groß, verstehe den Text nicht und gebe auf - die Liste an Gründen kann schier endlos sein. Ich will aber Gottes Wort lesen. „Man muss sich nicht immer alles gefallen lassen“ heißt es so schön - auch nicht von sich selbst. Deshalb will und werde ich mir den Raum schaffen, um Zeit zum Bibellesen zu haben. Der innere Schweinehund gehört dressiert und Gelegenheiten gibt es an jedem Tag - ich muss nur entschlossen sein, sie wahrzunehmen.

Nach all den genannten Gründen ist klar: Ich sollte Bibellesen. Es ist gut für mich. Es ist notwendig, um geistlich zu wachsen und damit anderen zum Segen zu werden. Es ist unabdingbar, wenn ich Gehorsam lernen will und überhaupt, wenn meine Beziehung zu Gott nicht nur ein Monolog von meiner Seite sein soll. Es ist der einzige Weg, wirklich weise zu handeln. Glauben zu haben und im Glauben zu wachsen. Ich bin als Christ verpflichtet, eine fundierte Antwort geben zu können, über die Hoffnung, die in mir ist (1Petr. 3:15). Nicht nur gegenüber Nichtchristen, sondern auch gegenüber anderen Gläubigen. Kann ich das nicht, ist das ein Zeichen von Faulheit und entehrt Jesus, meinen Retter. Als Christ ist es uns also nicht freigestellt, ob wir Bibellesen oder nicht. Das Märchen, dass es unterschiedliche „Zugangswege“ zu Gott gibt, die alle gleiche Gültigkeit haben, hat leider schon viele Christen geistlich so schwach werden lassen, dass sie nachher ganz vom Glauben weggekommen sind.


Wünschen wir uns nicht alle, dass unser Herz für Jesus brennt? Nun, diese Formulierung wird uns in der ganzen Bibel nur einmal genannt: Als den Jüngern von Jesus die Bibel ausgelegt wurde. Er ist heute auch mit uns unterwegs (Mt 28:20) und wir sollten die Gelegenheit ergreifen, mit Ihm die Bibel zu lesen und zu studieren.



Wann sollte ich Bibel lesen?


Möglichst Morgens weil…

  • …Gottes Wort sich so noch auf unseren Tag auswirken kann. Wir werden wenig Falsches tun während wir schlafen, oder? Auch kann der Heilige Geist uns so über den Tag hinweg immer wieder an das erinnern, was wir gelesen haben und uns so besser bei der Umsetzung des Gelesenen helfen.

  • …es unsere Glaubenshelden aus der Bibel auch getan haben:

„Auffallend oft erinnert uns die Heilige Schrift daran, dass die Männer Gottes frühe aufstanden, um Gott zu suchen und um Gottes Befehl auszuführen, so Abraham, Jakob, Mose, Josua (vergleiche. 1. Mo 19,27, 22,3; 2. Mo 8,16; 9,13; 24,4; Jos. 3,1; 6,12). Von Jesus selbst berichtet das Evangelium, das uns kein überflüssiges Wort sagt: „Des Morgens vor Tag stand er auf und ging hinaus. Und Jesus ging in eine wüste Stätte und betete daselbst (Markus 1,35). Es gibt ein Frühaufstehen aus Unruhe und Sorge. Das nennt die Schrift unnütz. … Es gibt ein Frühaufstehen aus Liebe zu Gott. Das übten die Männer der Heiligen Schrift.“

(Bonhoeffer in Gemeinsames Leben S. 35)


Wieviel und was sollte ich lesen?

  • Die ganze Bibel sollten wir gelesen haben Jesus selbst hat immer wieder seine Zuhörer gefragt:” Habt ihr nicht gelesen...?” (Matthäus 19,4) “Habt ihr denn nicht dieses Schriftwort gelesen...” (Markus 12,10). Er ging davon aus, dass Gläubige Gottes Wort lesen und so wie er die Frage stellte, ging er davon aus, dass seine gläubigen Zuhörer alle biblischen Schriften kannten. In Matthäus 4,4 heißt es “Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!” Gott hat mit Sicherheit beabsichtigt, dass wir zumindest “jedes Wort” lesen, denn wie sollten wir aus “jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt” leben, wenn wir nicht jedes Wort aus Gottes Mund gelesen haben? “Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.” (2. Tim. 3,16-17)

Sind das nicht genug Gründe die Bibel zu lesen? Doch nur die, die sich darin üben zu lesen, werden auch den Segen erfahren.

Der Hauptgrund weshalb Christen nie durch die ganze Bibel kommen ist das Gefühl der Überforderung. Viele haben in ihrem bisherigen Leben noch nie ein 1000seitiges Buch gelesen und sind von der schieren Länge der Bibel abgeschreckt.


Wie unnötig dieses Gefühl der Überforderung ist, zeigt folgende Statistik: Audiobibeln belegen uns heute, dass man selbst bei langsamem, lautem, Wort für Wort lesen die gesamte Bibel in 75-85 Stunden gelesen haben kann. Das ist weniger als der Durchschnittsdeutsche im Monat im Internet verbringt (98 Stunden Quelle: statistia.com). Mit anderen Worten: Würden wir die viele Zeit im Internet zum Bibellesen nutzen, könnten wir die gesamte Bibel in nur vier Wochen komplett durchgelesen haben.

Wen das überfordert:

Nur 15 Minuten lesen am Tag und man hat in 284 Tagen die gesamte Bibel gelesen, oder bei nur 5 Minuten am Tag schafft man es in immerhin 2,5 Jahren.


Wie traurig ist es da, dass die Mehrheit der Christen es in ihren durchschnittlich 80 Lebensjahren nicht ein einziges Mal schaffen, die komplette Bibel zu lesen!

  1. Da man die ganze Bibel nicht an einem Morgen schafft, hilft ein Bibelleseplan: kleine Häppchen (man isst ja auch nicht für eine Woche im Voraus). Wenn wir immer nur wahllos die Bibel aufschlagen, wird es schwer sein, sich regelmäßig im Bibellesen zu üben. Selbiges ist ja wahr für alle Disziplinen. Ob Leistungssportler oder Musiker, wir brauchen eine Methode oder ein Programm, das uns einen roten Faden und eine Richtung weist. Auch hier gilt wieder: Durch das Internet findet man sogar Lesepläne für bestimmte Ziele wie z. B. Jahreslesepläne, “Die ganze Bibel in drei Monaten”, chronologisch, jeden Tag, Psalmen und Sprüche, etc.. Ebenso bieten viele Bibel-Apps Lesepläne an. Doch auch ohne Leseplan kann man sich die gelesenen Kapitel markieren oder aufschreiben und man weiß, wann man die Bibel durchgelesen hat.

  2. Es geht nicht darum, die Bibel im Ganzen zu Lesen, um es gemacht zu haben. Das Ziel ist, Gottes Wort wirklich zu kennen und einen fundierten Überblick über die Heilsgeschichte zu bekommen. Je mehr wir lesen, desto mehr verstehen wir. Je mehr wir verstehen, desto mehr wächst unser Glaube.

Wie oft sollte ich Bibel lesen?

Täglich: “Wie oft sind wir Problemen, Versuchungen und Druck ausgesetzt? Jeden Tag.


Wie oft sollten wir dann Anweisungen, Hilfen und Ermutigungen dazu lesen? Jeden Tag!


Wie oft benötigen wir Gottes Stimme in unserem Leben und seine Allmacht? Es bleibt die selbe Antwort: Jeden Tag.” (John Blanchard in “How to Enjoy your Bible”)


“Wir können keine Gnade für die Zukunft aufnehmen, genauso wie wir nicht für die nächsten sechs Monate genug essen oder gleichzeitig genug Luft in unsere Lungen aufnehmen können, um unser Leben für die nächste Woche zu erhalten. Wir müssen von Tag zu Tag aus Gottes grenzenlosem Gnadenschatz schöpfen, dann, wenn wir es brauchen.” (D. L. Moody)

Wie sollte ich lesen?

  • Für dich! Vorher im Gebet mit Gott sprechen und ihn bitten mit mir zu reden. Wir lesen nicht für unseren Kopf, sondern für unser Herz. (Wichtig dabei: Selbst „geistliche Riesen“ wie ein Jim Elliot machten die Erfahrung, manchmal wenig aus dem Text mitzunehmen. Einfach dran bleiben. Wir lernen dadurch Beharrlichkeit, Ausdauer und Treue. Und manchmal offenbart Gott uns beim betenden Lesen echte Schätze)

  • Gottes Wort hören: Das scheint in der heutigen Zeit die wohl einfachste Form zu sein, sich dem Wort Gottes auszusetzen. Es gibt ein großes Angebot an Hörbibeln, aber auch hierfür müssen wir uns disziplinieren - Beharrlichkeit üben, um dran zu bleiben.

  • Auslegung von Gottes Wort hören: Wir müssen uns nicht nur eine Gemeinde suchen, in der Gottes Wort regelmäßig gepredigt wird, sondern vor allem auch hingehen. Aber das alleine reicht nicht! Jesus sagte: “Selig sind, die das Wort Gottes hören und es bewahren.” (Lukas 11,28). Egal wie sehr wir uns Gottes Wort aussetzen - es ist sinnlos, wenn wir nichts davon behalten und es nicht tun. Gerade in diesen Zeiten, wo wir der Maßnahmen der Pandemie wegen oft nicht real am Gottesdienst teilnehmen können, ist es ein leichtes, sich online der Auslegung von Gottes Wort auszusetzen.

  • Studieren:

    • Siehe das Vorbild von Esra: “Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.” Esra 7,10

      • richtete sein Herz darauf

      • das Gesetz des HERRN zu erforschen

      • danach zu tun

      • und Gebote und Rechte in Israel zu lehren: Im Lehren liegt das Geheimnis verborgen, selbst die Person zu sein, die am meisten davon profitiert. Auch hier verfolgen wir wieder ein konkretes Ziel, das uns motiviert. 1.Tim. 4,13 “Fahre fort mit Vorlesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme.” Im Lehren lernen wir selbst mehr als die, die es später hören!

    • Die Juden aus Beröa: “Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte. Es wurden deshalb viele von ihnen gläubig, auch nicht wenige der angesehenen griechischen Frauen und Männer.” (Apostelgeschichte 17,11-12)

    • Paulus: “Den Mantel, den ich in Troas ließ bei Karpus, bringe mit, wenn du kommst, und die Bücher, besonders die Pergamente.” (2. Tim 4,13) Paulus benötigte im Gefängnis nur einen Mantel, der seinen Körper warm hielt und die Schriften, die seinen Geist und sein Herz warm hielten. Paulus hat den auferstandenen Herrn gesehen (Apostelgeschichte 9,5), Wunder durch den Heiligen Geist getan und erlebt (Apostelgeschichte 14,10) und war selbst Schreiber von Heiligen Schriften (2. Petrus 3,16) - dennoch hat er es für nötig erachtet, nie damit aufzuhören, Gottes Wort zu studieren. Wieviel mehr sollten wir uns darin üben, Gottes Wort zu studieren?


Wo soll ich lesen?

  • Möglichst an einem ruhigen Ort - aber nicht so ruhig wie im Bett :D

  • Möglichst dort, wo die äußeren Bedingungen mir den besten Fokus und die beste Konzentration ermöglichen

  • Sind die Ideale nicht möglich: Einfach da, wo ich bin!

Womit soll ich lesen?

  • Heute bietet es sich an, auf Tablets oder Handys zu lesen, weil man durch einfaches klicken die Querverweise nutzen und Kommentare abrufen kann. Zudem ist man nicht auf eine starke Lichtquelle angewiesen. Wichtig: Gerät auf Flugmodus stellen, um nicht abgelenkt zu werden!

  • Mit einer realen Bibel zu lesen hat allerdings auch eine Menge Vorteile:

    • Bei gutem Licht besser für die Augen

    • Anders als bei einer digitalen Bibel, in der man scrollt, kann sich das Hirn bei einer realen Bibel Verse und ihre Position visuell merken

    • Ähnlich ist es mit dem selbstständigem Blättern. Es führt dazu, sich in der eigenen Bibel „zu Hause“ zu fühlen und auszukennen

    • Es ist immer schöner ein reales Buch in der Hand zu halten, als ein Tablet

    • Die Besonderheit der Bibel und das Lesen derselbigen wird einem leicht bewusst, wenn man die Bibel selbst in den Händen hält und nicht das Tablet, auf dessen Bildschirm man auch alles mögliche andere „serviert“ bekommt.


Welche Bibelübersetzung?

Das richtet sich nach dem Ziel meiner Bibellese.


Tief graben: Elberfelder und Luther1912. Die Elberfelder ist die wortgetreuste Übersetzung, die es im Deutschen gibt. Dadurch, dass sie das Hebräische und Griechische so genau übersetzt ist sie allerdings auch ein bisschen sperrig. Kann aber auch von Vorteil sein, wenn man merkt, dass man hier Texte liest, die teilweise über 3000 Jahre alt sind und zudem noch aus einem anderen Sprach- und Kulturraum stammen. Die Luther1912 ist im hebräischen Alten Testament an vielen Stellen noch genauer als die Elberfelder und durch ihr veraltetes Deutsch ist der eben erwähnte positive Effekt der Verfremdung des Textes noch stärker.

Lebensbegleiter und alleskönner: Lutherbibel oder Schlachter2000. Die Lutherbibel hat von allen Vorzügen ein wenig: Flüssiges Deutsch, ein wenig positive Entfremdung durch ältere Sprache, meistens sehr genau und zudem entstammen die bekannten Bibelworte in der Regel ihrem Wortlaut. Die Schlachter2000 ist der perfekte Kompromiss aus heutigem Deutsch, Genauigkeit und nähe zur Luther.


Einen Überblick gewinnen/Chronologisches Bibellesen: Neues Leben. Da sie sich so flüssig lesen lässt, eignet sie sich besonders für die Erzählungen im Alten Testament aus 1.Mose, 2. Mose, Josua, Richter, Ruth, 1.+ 2. Samuel, 1.+ 2. Könige und die Chroniken, Esther, Nehemia, Esra. Allerdings ist sie für ein tiefes Studium nicht genau genug, weshalb sie für genaueres Bibelstudium und besonders bei Lehrtexten nicht empfehlenswert ist.


Bekannten Texten neu begegnen: Das Buch oder die Neue Genfer Übersetzung. Beide Übersetzungen können mit Recht für sich beanspruchen die Bibeltexte und ihre Aussagen mit sehr viel Bedacht und Genauigkeit in unser heutiges Deutsch übertragen zu haben.


Die andersartige (aus-)Formulierung führt dazu, dass bekannte Texte fremd werden, sodass einem wieder neue Dinge auffallen. Das gleiche gilt, wenn man Bibeln in anderen Sprachen liest. Im Englischen ist allem voran die English Standart Version (ESV) (und im besonderen das kostenlose ESV App mit seinen Kommentaren, klickbaren Querverweisen und integrierter Audiobibel) zu empfehlen.

Nachschlagewerke: Um bei schwierigen Stellen zu sehen, wie diese verstanden werden können, kann es sich lohnen einen Blick in moderne Übersetzungen wie Neue Genfer Übersetzung oder Das Buch zu werfen. Als Nachschlagewerk können sogar Bibelübertragungen wie Hoffnung für alle oder Die Gute Nachricht einen guten Dienst tun.



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