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Aufgelöst

Ein wichtiger Grund für unseren Besuch hier in Papua ist das Auflösen unseres Hausstandes. Das war schon ein echt komisches Gefühl, nach drei Jahren in unsere ehemalige Wohnung zu kommen in dem Wissen, dass das Haus schon seit zwei Jahren an eine lokale NGO vermietet und als Büro genutzt wird. Unser gesamtes Hab- und Gut war in unser ehemaliges Schlafzimmer verstaut worden - zusammen mit den Sachen unserer mikronesischen Mitbewohner von damals. Wer konnte damals schon ahnen, dass einmal internationale Grenzen zugemacht würden und Reisen so lange unmöglich würde…?


Drei Jahre sind in den Tropen eine lange Zeit. Wir haben es schon erlebt, dass wir nach zwei Wochen Einsatz im Hinterland zurückkamen und unser Bett einen leichten Pelzmantel von Schimmel bekommen hatte. Wir waren gespannt, was uns nun erwarten würde…

Wir müssen sagen: Es war gar nicht so schlimm! Klar, das gesamte Zimmer und die Kisten waren voller Termitenkot (Das Zeug sieht aus wie Sand und durch die Hitze bleibt der Kot wunderbar auf der Haut kleben), aber ansonsten war es echt ok.



Hättet ihr uns vor einer Woche gefragt, was wir eigentlich noch alles in Papua haben, hätten wir euch vielleicht noch 3-4 Gegenstände nennen können. Das Verteilen der Habseligkeiten in drei verschiedenen Ländern (Deutschland, Thailand, Papua) führt also im Endeffekt dazu, immer wieder ein kleines „Weihnachten“ zu erleben. So freuten wir uns über „neue“ Kleidung, Haushaltsgegenstände, Waschmittel und anderen Sachen, die wir völlig vergessen hatten und die unseren weiteren Aufenthalt wesentlich erleichtern würden. Gleichzeitig gab es jede Menge Dinge, die wir definitiv nicht mehr gebrauchen konnten wie Kleiderbügel, Bettzeug uvm. Also riefen wir kurzer Hand das frischvermählte Paar (sh. letzten Blogartikel) an und fragten, ob sie nicht für ihren gemeinsamen Neustart einiges gebrauchen könnten. Überglücklich und dankbar nahmen sie uns alles ab. Was sind wir froh, dass damit der Großteil der Haushaltsauflösung schon geschafft ist. Ende Mai wird dann noch der zweite Teil folgen, wenn wir aus unserem Besuch im Innland wieder zurück sind. Das wird dann auch der emotional schwierigere Teil sein, wenn wir uns von so gut wie allem trennen müssen, das wir hier gehabt haben, weil einfach keinen Sinn macht, die Dinge nach Thailand zu schleppen.


Wie sagte schon der Dozent von Christians Mama immer so treffend:


Wegwerfen/Weggeben ist wie sterben lernen.

Also sagen wir uns „Ran an den „Feind“!“, ein kleiner Anfang ist schon mal gemacht.

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